Denise

Denise
Titel
Denise
Jahr
vor 1939
Technik
Öl
Bildträger
Leinwand
Mass
83 x 42 cm
Beschreibung

Denise auf einem Stuhl sitzend. Öl auf Leinwand, links unten signiert: Zender. 83 x 42

Textverweis

Zender Originalpreis CHF. 16'000.-. Denise war ein liebes Kind in Mitheuil. War lange krank, hatte eine scheussliche Rabenmutter. Sie kam für Trudi abwaschen, hauptsächlich weil wir wollten, dass sie etwas Sackgeld verdient. Wir sagten ihr, sie solle es verstecken. - Habe lange am Bild gearbeitet, etwas 2 Jahre. - Tante Hedy Hahnloser wollte das Bild kaufen wegen seiner malerischen Qualité. Aber das Elend des Mädchens lag ihr zu sehr auf der Seele. So etwa an Unmenschlichkeit ist mir kaum je begegnet. Sobald das Kind die nötigsten Schuljahre hinter sich hatte, versuchte die Mutter, es zu verdingen. Unsere liebe, feine Nachbarin Mme. Baucher beschloss an einem schönen Tag, den Zug zu nehmen und nachzusehen, wo Mme, Badelou ihr eigenes Kinder untergebracht hat. Sie ging also grüezi sagen, das Kind kam bleich und schmal wie ein Gerippe, verschüchtert und verpatzt. Bauchers schoben die Leute ab und forderten Denise auf ihnen zu zeigen, wo sie untergebracht war. War unter einer Treppe auf einem Schragen - ein Bett war das nicht - und so weit man greifen konnte, lagen Beerdigungskränze - um diese herzustellen, war sie angelernt worden. Mme Baucher war entsetzt und sagte den Leuten, Denise packt zusammen und kommt mit uns. Sie nahm sie heim und sagte zu Mme B: Du hast wahrscheinlich übersehen, dass man nicht verantworten kann, dass das Kind noch EINE Nacht auf diesem Friedhof schläft. Wenn die Leute reklamieren würden, schicke sie zu uns. Wenn nötig geben wir das, was wir gesehen haben, zu Protokoll, auf dem Waisenamt der Gemeinde (Denise war noch nicht 15). Wir kamen eben in M. an und sagten sofort zu Mme B., Denise müsse s zuerst erholen, sie solle zu uns kommen, mit uns essen, abwaschen, Trudi etwas entlasten. Weiss nicht mehr, was wir ihr bezahlt haben, aber als ich ihr einen CH-5-Liber gab war das mehr, als sie in einem Monat verdient hatte. Sie war selig bis über die Hutschnur. - P wirft ein, dass sie ja selber nicht allzu viel hatten. - Ich hatte den 5-Liber und der musste einfach "häre", wir fanden, im Vergleich mit ihr gehe es uns gut. Denise erholte sich den Sommer durch, war selig, war rührend. Wir mussten, wenn ich mich richtig erinnere, plötzlich in die Ch verreisen, weiss nicht mehr, was darauf mit Denise geschah, jedenfalls hat sie später einen fabelhaften Mann gefunden, er war Werkmeister.